Tipps zur Tool-Auswahl

Web-Applikationen, die bei der Erstellung und Weiterentwicklung von Datenmanagementplänen helfen, gibt es inzwischen mehrere. Die beiden bekanntesten sind DMPonline, entwickelt vom britischen Data Curation Center (DCC), und das DMPTool der University of California. Beide haben weit über 50000 Nutzende. Da es nicht jedem gefällt, Datenmanagementpläne auf einem britischen oder amerikanischen Server liegen zu haben, möchten wir Ihnen auf dieser Seite Alternativen vorstellen und Hinweise zur Tool-Auswahl geben.

Die Bergische Universität Wuppertal stellt für Sie den Research Data Management Organiser (RDMO) bereit, der vom gleichnamigen DFG-Projekt entwickelt wurde und mittlerweile an vielen deutschen Universitäten eingesetzt wird. Da die Software vom ZIM betrieben wird, liegen Ihre Datenmanagementpläne auf einem unserer Server. Eine der Stärken von RDMO ist die Flexibilität der Fragenkataloge, die wir Administratoren weiterentwickeln können. RDMO ist inzwischen eine freie Arbeitsgemeinschaft. Software und inhaltliches Zubehör werden durch die freie Arbeitsgemeinschaft weiterentwickelt.

Wir wollen aber nicht behaupten, dass RDMO in jedem Fall die beste Wahl ist. Das Diagramm soll bei der Auswahl helfen.

Ablaufdiagramm für die Tool-Auswahl: Falls Grafiken oder Tabellen eingefügt werden sollen, wird ein Textverarbeitungsprogramm empfohlen, ebenso wenn im Projekt ein eigenes Repositorium aufgebaut werden soll. Für Großprojekte hingegen eignet sich RDMO besonders.

Für Projekte im Fach Psychologie empfehlen wir den DataWiz des Leibniz-Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID). Oder planen oder arbeiten Sie in einem geisteswissenschaftlichen Projekt? Dann können Sie den DMPTY Wizard ausprobieren, der von CLARIN-D, d.h. Ihren Fachkollegen entwickelt wurde. Für DFG-Projekte gibt es aber auch im RDMO geisteswissenschaftliche Fragenkataloge, sogar für verschiedene Fächer und Anwendungsfälle.

Das Data Management Plan Tool von GFBio kommt für Forschende aus den Biowissenschaften infrage, die bereits mit GFBio arbeiten. Das Tool kann Datenmanagementpläne nur als PDF ausgeben, d.h. die Pläne können nicht in einer Textverarbeitung nachbearbeitet werden. Eingetragene GFBio-Nutzer können sich aber an den GFBio-Support wenden, falls der Datenmanagementplan doch einmal angepasst werden muss.

RDMO eignet sich besonders gut für Großprojekte mit Teilprojekten, die jeweils einen eigenen Datenmanagementplan brauchen. Durch die Vorgabe eines einheitlichen Fragenkatalogs lassen sich Teilpläne später einfacher zu einem Gesamtplan zusammenfassen. RDMO besitzt die Fähigkeit Datenmanagementpläne zu versionieren und eignet sich damit für Pläne, die weiterentwickelt werden sollen, z.B. wenn nach der ersten Version für den Förderer weitere für die spätere Arbeit vorgesehen sind bis hin zur Planung der Langzeitarchivierung am Ende des Projekts. Auch diese Fähigkeit kommt Großprojekten mit ihren vielen Projektphasen entgegen.

In den meisten Fällen wird eine Nachbearbeitung des Plans mit einem Textverarbeitungsprogramm notwendig sein, z.B. um Überschriften einzufügen und das Layout zu verbessern. Keines der Tools kann Bilder oder Tabellen einfügen. Das wäre aber oft nützlich, um Übersicht zu schaffen oder eine Timeline darzustellen, beispielsweise wenn der Datenmanagementplan gemeinsam mit dem Meilensteinplan entwickelt wird. Dies empfehlen wir, um den Zeitaufwand für das Forschungsdatenmanagement besser berücksichtigen zu können. Alle hier empfohlenen Tools besitzen eine Exportfunktion, mit der Sie Ihren Plan in ein Format konvertieren können, welches von den gängigen Textverarbeitungsprogrammen gelesen werden kann.

Für die Wahl eines Datenmanagementplan-Werkzeugs gibt es keine Vorgaben. Sie können frei auswählen. Selbstverständlich kann ein Datenmanagementplan auch direkt mit einem Textverarbeitungsprogramm geschrieben werden, beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Checkliste.

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